Das Interdisziplinäre Zentrum für Komplexe Systeme (IZKS) der Universität Bonn initiiert, konzipiert und koordiniert die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern mit dem Ziel, das Wissen über komplexe Systeme der Natur und Gesellschaft zu vermehren und für Theorie und Praxis nutzbar zu machen.

Einer der inhaltlichen Schwerpunkte des IZKS ist die Erforschung von Gemeinsamkeiten in komplexen Systemen. Von besonderer Bedeutung in diesem Zusammenhang sind extreme Ereignisse, die ein wichtiges, aber bislang nicht gut erforschtes Merkmal komplexer Systeme sind. Es handelt sich um eher seltene, in Raum und Zeit umschriebene Ereignissen mit großer Wirkung. Das IZKS möchte die Dynamik dieser Ereignisse verstehen, ihr Auftreten vorhersagen sowie die Möglichkeiten ihrer Beeinflussung evaluieren.

An den überwiegend interdisziplinären Projekten des IZKS arbeiten Forscher aus verschiedenen Fachgebieten. Zur Zeit gibt es einen mathematisch-physikalischen Schwerpunkt, erweitert und bereichert durch das Wissen und die Erfahrungen aus benachbarten Bereichen, darunter Informatik, Biologie, Medizin, Meteorologie, Materialwissenschaften und Ökonomie. Angestrebt wird, in Zukunft auch andere Disziplinen, wie z.B. die Sozialwissenschaften, stärker einzubinden.

Die Arbeitsweise des IZKS im Methodischen ist durch mathematisch-physikalische Modelle und Computersimulationen charakterisiert, die mit experimentellen und empirischen Daten kalibriert und validiert werden.

Ein besonderes Anliegen des IZKS ist die Rückkopplung mit der Forschung in der Industrie. Es ist beabsichtigt, bestehende Kontakte im Bereich der industriellen Spitzentechnologie und Dienstleistung zu vertiefen und durch Kooperationsabkommen zu sichern.

Das IZKS verknüpft Forschung und Lehre, indem es den wissenschaftlichen Nachwuchs an dem Prozeß der Forschung beteiligt. Das IZKS veranstaltet Forschungsseminare und Forschungspraktika, die vor allem der Aus- und Weiterbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses dienen.

Die Zusammenarbeit zwischen den Forschungsstandorten Bonn, Köln und Jülich, mit Bonn als Kristallisationskern, ist eine notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche Bearbeitung unseres Themas. Die Forschung des IZKS auf dem Gebiet der komplexen Systeme wird dazu beitragen, das wissenschaftliche Profil der Region und der Universität Bonn um eine bedeutsame Komponente zu ergänzen.

Das IZKS möchte seine wissenschaftlichen Ergebnisse nicht nur der Fachwelt, sondern insbesondere auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dazu sind Ringvorlesungen und eine angemessene Nutzung der Medien geplant.

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